Als ich letztens über den Markt am Düsseldorfer Carlsplatz bummelte, entdeckte ich zwischen all dem prächtigen, farbenfrohen Obst und Gemüse eine Kiste mit kleinen, leicht unförmigen, unscheinbar-grauen Früchten. Graue Mäuse seien das, erklärte mir der freundliche Mann hinter dem Stand. Graue was? Na, eine spezielle Art von Weinbergpfirsichen! Achso… Und die kann man essen? Nein, nicht so im Rohzustand, aber zum Kochen sind die klasse, zum Beispiel für Marmelade. Aha, dachte ich mir Marmelade! Ich hatte eh vor, Pfirsichmarmelade zu kochen – warum dann nicht mit diesen grauen Mäusen?
So sehen die Weinbergpfirsiche aufgeschnitten aus: von außen graue Maus, aber von innen bunter Paradiesvogel! Und so dunkelrot wie die Pfirsiche von innen sind, wurde auch die Marmelade…
So habe ich’s gemacht:
- Die Schale der Pfirsiche am unteren Ende kreuzweise einritzen. Pfirsiche in eine Schüssel geben und ca. 30 Sekunden lang mit kochendem Wasser überbrühen. Wasser abgießen, die Pfirsiche häuten, die Kerne entfernen und das Fruchtfleisch in kleine Stücke schneiden.
- Die Pfirsichstücke in einen Topf geben, das Wasser zugießen und pürieren. Die Rosmarinnadeln von den Stengeln zupfen und in feine Stücke schneiden. Zu den pürierten Pfirsichen hinzugeben.
- Den Gelierzucker hinzufügen und alles unter Rühren ca. 3 Minuten sprudelnd kochen.
- Vom Herd nehmen und sofort in saubere, sterilisierte Gläser füllen. Die Gläser zuschrauben, auf den Kopf stellen und die Marmelade so auskühlen lassen.
Ergibt ca. 3-4 Gläser.
Die Marmelade ist wirklich sehr lecker und der beste Beweis dafür, dass es sich lohnt, ein Herz für graue Mäuse zu haben! Ich koche mir jetzt jedenfalls eine schöne Tasse Tee und verputze dazu eine Riesen-Schnitte mit Weinbergfirsich-Marmelade…
Euch wünsche ich einen sonnigen Sonntag!
Alles Liebe aus der schönsten Stadt am Rhein
Maren
Interessant! Wie schmecken denn die grauen Mäuse? Direkt wie die Pfirsiche, die wir kennen?
Ich frage mich bei solch schönen Sachen wie diesen hier nur immer, wo ich das Obst hier bekommen soll. Das wird wohl ein grösseres Problem.
Gruss,
Jens
Hallo Jens,
die schmecken schon anders: intensiver und weniger süß. Ich habe die aber außer auf dem Markt am Düsseldorfer Carlsplatz auch noch nirgendwo gesehen… Das Rezept geht aber sicher auch mit normalen Pfirsichen…
LG
Maren
Dann muss ich mal wchauen ob ich die irgend wo fine … *such*
Hallo Maren,
wie schön, dass Lebensmittel, die äußerlich vermeintlich nicht so schön sind, im tiefsten Innern so wunderschön sein können.
Viele Grüße Gabi
Liebe Gabi,
ganz genau, das finde ich auch! :-)
Liebe Grüße
Maren
Hallo zusammen,
der Rote Weinbergpfirsich wird häufig an der Mittelmosel angepflanzt. Er liebt die Wärme, deshalb ist eine Weinbauregion geeignet. Die Früchte sind klein, pelzig, weniger süß, herb und sehr aromatisch. Der Baum wird in der Regel nicht veredelt und aus dem Kern gezogen. Probiert es doch mal.
Ab Ende August, Anfang September ist die Frucht auch an der Mosel zu kaufen.
Der Weinbergpfirsich wird normalerweise nicht roh gegessen, sondern eingekocht, als halbe Frucht, Marmelade, als Likör oder auch pikant als Chutnes oder Essig.
Schaut mal ins Internet….
In Cochem an der Mosel und Umgebung gibt es zahlreiche Winzer, die Produkte vom Roten Weinbergpfirsich anbieten.
Ich habe mir einen Baum von der Mosel in die Euskirchener Gegend mitgebracht und er trägt nach diesem heißen Sommer das erste Mal. Ich bin ja so gespannt….
Viele Grüße
Anne